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In Pandemie Kontaktperson für Inhaftierte

13. November 2021

GefängnisseelsorgerInnen im Erzbistum Paderborn mit der Abteilungsleitung „Pastoral in verschiedenen Lebensbereichen“, Indra Wanke (mitte links).

Insgesamt 15 GefängnisseelsorgerInnen verschiedener pastoraler Berufsgruppen begleiten im Erzbistum Paderborn die Inhaftierten und Bediensteten in 13 Justizvollzugsanstalten (JVA) im Erwachsenen-, Jugend- und Offenen Vollzug, das Justizvollzugskrankenhaus (JVK) Fröndenberg, die Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige Büren (UfA) und zwei Jugendarrestanstalten (JAA). Zu ihrem Jahrestreffen kamen die GefängnisseelsorgerInnen im neu renovierten Bildungs- und Tagungshaus Liborianum in Paderborn zusammen.

Die Corona-Pandemie hat die Arbeit der Gefängnisseelsorgenden in den unterschiedlichen Anstalten des geschlossenen und offenen Vollzugs beeinträchtigt. „Da wir fester Bestandteil als Fachdienst sind, gab es für uns keine Einschränkungen, wenn die Inhaftierten mit uns sprechen wollten“, erklärt Michael King, Gefängnisseelsorger der JVA Herford. Die Gefangenen hingegen hätten schon auf übliche Besuche verzichten müssen. Je nach Handhabung der Justizvollzugsanstalten hätten Kontakte nur über Trennscheibe und Telefon oder Skype stattfinden können. Voraussetzung seien auch 3G oder 2G gewesen. „Wenn Familienväter, die ihre Haftstrafe absitzen, ihre Kinder nicht umarmen können…“, dann, so King, seien die Seelsorger auch besonders gefragt gewesen.

Institutionelles Schutzkonzept erarbeiten

Die Aufstellung eines Institutionellen Schutzkonzepts für die Gefängnisseelsorge nach der Präventionsordnung gegen sexualisierte Gewalt im Erzbistum Paderborn war ein weiterer Schwerpunkt der Tagung. Schutzkonzepte umfassen eine Reflexion und Auseinandersetzung mit den einrichtungsinternen Strukturen, dem zugrundeliegenden Konzept, den Regeln, der Organisationskultur und der Haltung der Beschäftigten. Verhaltenskodex und klare Regeln führen zu einem achtsamen und respektvollen Umgang, Wertschätzung, Respekt, Transparenz in Arbeits- und Handlungsabläufen und eine offene Kommunikationskultur. „Gemeinsam mit dem Team Prävention im Erzbistum Paderborn arbeiten wir an diesem Schutzkonzept“, so Daniela Bröckl, Diözesanbeauftragte für Gefängnisseelsorge.

Praktika während der Ausbildung

Um auch in Zukunft gut für die Seelsorgearbeit in den Gefängnissen aufgestellt zu sein, könnten angehende Pastoralreferenten und -referentinnen im Rahmen ihrer Ausbildung Praktika in der Gefängnisseelsorge machen. „Und somit vielleicht Interesse an dieser Form der Seelsorge bekommen“, so Bröckl. Andreas Altehenger (JVA Iserlohn) wurde wieder in den Vorstand der Gefängnisseelsorge im Erzbistum Paderborn neben Hubertus Schmidt (JVA Attendorn) gewählt. Sie unterstützen die Diözesanbeauftragte, Daniela Bröckl, in den Aufgaben der Seelsorge in den Gefängnissen des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ronald Pfaff | Titelfoto: Besim Mazhiqi

 

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