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Das Logo des Synodalen Weges ist vorgestellt

8. November 2019

Man ist überzeugt: Die Kirche braucht ein synodales Voranschreiten. Die Katholische Kirche in Deutschland fängt dabei nicht am Nullpunkt an. Die „Gemeinsame Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland“ (Würzburger Synode 1971 bis 1975), die „Pastoralsynode der Katholischen Kirche in der DDR“ (1973 – 1975) und der Gesprächsprozess der vergangenen Jahre haben den Boden bereitet. Doch die schmerzliche Realität der weltweiten Missbrauchsskandale in der Katholischen Kirche zwingen zum Handeln. Jetzt wurde für den angekündigten „Synodalen Weg“ erst einmal das Logo vorgestellt.

Das Logo ist ein Kreuz als Wegweiser: Eindeutig, direkt erkennbar und ein bekanntes Symbol: der Wegweiser bedient sich bewusst einer einfachen Form. Er steht für Aufbruch,  Erneuerung und Orientierung. Ist die Bildmarke „Wegweiser“ üblicherweise eine geschlossene Form, so wird sie hier zum offenen Raum, der in seiner Grundform das Kreuz bildet. Das Kreuz nimmt die Wortmarke „Der  Synodale  Weg“ auf. Die Typografie wird zur Impulsgeberin für die Ausrichtung. „Wir sind als Kirche gemeinsam unterwegs. Der Weg wird sicher nicht immer eben sein. Doch wir gehen ihn zusammen und das verbindet uns“, so Kardinal und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz Reinhard Marx.

„Vor dem Beginn des Synodalen Weges nimmt dieser konkret Gestalt an. Der Wegweiser, der in seiner Grundform das Kreuz bildet, wird zum offenen Raum. So wollen auch wir uns gegenseitig Offenheit entgegenbringen und Raum geben, uns aber immer gewiss sein: Wir gehen den Synodalen Weg gemeinsam“, erklärt Prof. Dr. Sternberg des Zentralkomitee der Deutschen Katholiken. Die statische Form des Wegweisers wird durch die Farbgebung dynamischer. Die vier Farben können für die vier Themenbereiche (Foren) gesehen werden: Sie stehen für die vier zentralen Fragestellungen. Die Farben sind abgeleitet aus den Logos von Deutscher Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).

Kardinal Reinhard Marx erklärte in der Abschluss-Pressekonferenz der Lingener Vollversammlung im September 2019, dass man beschlossen habe, „einen verbindlichen Synodalen Weg als Kirche in Deutschland zu gehen, der eine strukturierte Debatte ermöglicht und in einem verabredeten Zeitraum stattfindet und zwar gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Wir werden Formate für offene Debatten schaffen und uns an Verfahren binden, die eine verantwortliche Teilhabe von Frauen und Männern aus unseren Bistümern ermöglichen. Wir wollen eine hörende Kirche sein. Wir brauchen den Rat von Menschen außerhalb der Kirche“. Hoffentlich wird dies nicht nur bei der Entwicklung eines Logos bleiben. Kardinal Marx erläutert, welche Aspekte beim Synodalen Weg eine Rolle spielen sollen:

Machtmissbrauch

Wir wissen um die Fälle klerikalen Machtmissbrauchs. Er verrät das Vertrauen von Menschen auf der Suche nach Halt und religiöser Orientierung. Was getan werden muss, um den nötigen Machtabbau zu erreichen und eine gerechtere und rechtlich verbindliche Ordnung aufzubauen, wird der Synodale Weg klären. Der Aufbau von Verwaltungsgerichten gehört dazu.

Veränderte Lebensform(en)?

Wir wissen, dass die Lebensform der Bischöfe und Priester Änderungen fordert, um die innere Freiheit aus dem Glauben und die Orientierung am Vorbild Jesu Christi zu zeigen. Den Zölibat schätzen wir als Ausdruck der religiösen Bindung an Gott. Wie weit er zum Zeugnis des Priesters in unserer Kirche gehören muss, werden wir herausfinden.

Bedeutung der Sexualität

Die Sexualmoral der Kirche hat entscheidende Erkenntnisse aus Theologie und Humanwissenschaften noch nicht rezipiert. Die personale Bedeutung der Sexualität findet keine hinreichende Beachtung. Das Resultat: Die Moralverkündigung gibt der überwiegenden Mehrheit der Getauften keine Orientierung. Sie fristet ein Nischendasein. Wir spüren, wie oft wir nicht sprachfähig sind in den Fragen an das heutige Sexualverhalten.“

 

Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 69 Mitglieder (Stand: November 2019) aus den 27 deutschen (Erz-)Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

 

2 Rückmeldungen

  1. Katharin sagt:

    Der Austausch von Kommentaren, wie ich finde, sollte man nicht löschen oder verändern… das ist doch unsere Meinungsfreiheit oder etwa nicht? Man kann betonen, dass der Redakteur in seiner Funktion als Gefängnisseelsorger spricht. Oder aber die Funktion wahrnimmt, Kritik und Kommentare anzukurbeln, um eine kontroverse Diskussion zu ermöglichen. Ich finde, da spricht der Name des Redakteurs für Qualität… das ist meine Meinung.  

  2. Rey sagt:

    Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich zu einer „breiten Beteiligung von Gläubigen“ in der Kirche bekannt. Zugleich betonte er in Bergisch Gladbach die Rolle des bischöflichen Lehr- und Leitungsamtes. Entscheidungen stünden der bischöflichen Autorität zu. „Damit berühren wir natürlich eine für den heutigen Mainstream schwierig zu akzeptierende Glaubensposition“, so Woelki. „Diese ist allerdings nicht hintergehbar.“ Mit Blick auf den geplanten kirchlichen Reformdialog „synodaler Weg“ sagte Woelki, dabei dürften die unveränderbaren Maßgaben des Glaubens nicht infrage gestellt werden. „Es gilt schon, den Eindruck zu unterbinden, es ginge um eine quasi parlamentarische Abstimmung über den Glauben.“

    https://www.katholisch.de/artikel/23496-kardinal-woelki-die-laien-beraten-und-das-lehramt-entscheidet

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