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Spurensuche: Welt der Viren vom Tier zum Menschen

18. März 2020

Sendung planet e. Wissenschaftler bei der virologischen Diagnostik.

Das neuartige Corona-Virus breitet sich aus, beherrscht die Nachrichten und das alltägliche Leben. Die Krisenstäbe arbeiten auf Hochtouren, die Eindämmungsstrategien stehen im Vordergrund. Immer tiefer dringt der Mensch in unberührte Lebensräume vor. Zugleich nehmen Krankheiten zu, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Gibt es da einen Zusammenhang? Wie Corona, Ebola und Co. entstehen, beleuchtet die ZDF-Umweltdoku-Reihe „planet e.“.

Die Sendung „planet e“ geht mit deutschen Wissenschaftlern auf Spurensuche. Die Reise führt in den Regenwald nach Panama und auf Märkte in Afrika, wo Wildtiere zum Verzehr angeboten werden. Dort suchen Forscher Antworten auf ihre Fragen zu den bislang kaum erforschten Zoonosen – Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Krankheiten wie SARS, Ebola und Gelbfieber auf die Spur zu kommen, ist ein Wettlauf gegen die Zeit.

Training für Vireneinsätze. Foto: Norbert Porta, ZDF

Anhand von Fledermäusen, die im Verdacht stehen, primäre Überträger von Ebola auf den Menschen zu sein, wollen die Zoologen Prof. Dr. Simone Sommer und Dr. Marco Tschapka von der Universität Ulm zusammen mit Virologen der Universität Bonn die Frage nach der Entstehung von Zoonosen beantworten. Dafür machen sich die beiden auf in den Regenwald Panamas. Tausende Fledermäuse wollen sie fangen, Blutproben nehmen und diese dann an der Universität Ulm untersuchen lassen. Es geht darum, Belege für die „Verdünnungstheorie“ zu erbringen: Ergeben sich durch die Zerstörung von intakten Lebensräumen auch negative Veränderungen bei den Viren der Fledermäuse? Erste Ergebnisse zeigen: Die Entwicklung gefährlicher Zoonose-Viren kann so begünstigt werden.

Während sich die Wissenschaftler der Universität Ulm um die Entstehung der Zoonosen kümmern, konzentriert sich die Virologin Isabella Eckerle, derzeit Leiterin des Zentrums für Viruserkrankungen an der Universität Genf, auf die Übertragungswege. Ihre These: Ausscheidungen, wie zum Beispiel die der Fledermäuse, sind dafür verantwortlich. Direkt über Lebensmittel oder über das von Nutztieren gefressene Gras gelangen die Viren zum Menschen und können so Seuchen auslösen.

 

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