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Solidarität mit der Ukraine an vielen Orten

25. Februar 2022

An vielen Orten treffen sich Menschen in den Innenstädten, um Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. So auch in Paderborn vor dem Rathausplatz. Der Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine löst Betroffenheit und Unverständnis aus. „Ein schrecklicher Tag. Der Krieg ist in Europa zurück. Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und gegen die demokratische Friedensordnung“, sagt der Kreisgeschäftsführer der Grünen in Paderborn, Johannes Menze. Deren Partei und die Kirchen haben zur spontanen Mahnwache aufgerufen.

„Wir wollen Solidarität mit den ukrainischen Menschen zeigen und fordern den Stopp dieses Krieges, der nur Leid und Zerstörung bringt“, so eine Frau, die die ukrainische Fahne um sich trägt. Mit dabei ist eine der Königsfiguren, die Diakon Ralf Knoblauch aus Bonn fertigt. „Die Würde eines jeden Menschen zeigt sich in dieser einfachen Holzfigur“, sagt Knoblauch. Jede und jeder, auch ein Straffälliger, trägt die Würde in sich. Das symbolisiert die Krone. „Im Krieg wird die Würde der Menschen mit Füßen getreten“, sagt er. Der Aktionskünstler, Arndt Drossel, ist mit seinem Welt-Drahtgeflecht mit von der Partie. Damit zog er im November 2021 zum Weltklimagipfel in Glasgow. Mit gelben und blauen Bändchen schmückt er die dargestellte Weltkugel.

Den Krieg haben wir verdrängt. Doch er war nie ganz weg. Die Gewalt in Syrien, im Irak, in Afghanistan oder in afrikanischen Krisengebieten betrifft uns anscheinend nicht so stark. Und doch ist die Geschichte Europas auch gewalttätig gewesen: DDR 1953, Ungarn 1956 oder Tschechoslowakei 1968… Wie ein Wunder wirkt die friedliche Revolution und die Wiedervereinigung 1989, die nicht in der Weise kriegerisch verlief. Jetzt greift wieder ein Machthaber ein Nachbarland an. Alte Erinnerungen bei Großeltern und Eltern der Kriegsgeneration werden wach. Nicht die große Politik oder wirtschaftliche Interessen die des Gases sind die Sorgen. Die Sorge ist der Frieden. Wie soll dies verwirklicht werden, wenn wir uns schon im Kleinen über „den Anderen“, den Fremden und den Nachbarn aufregen?

Aufregen können wir uns, doch die Waffen sprechen lassen ist eine andere Sache. Was können wir tun? Wir können unsere Solidarität zeigen denjenigen, die vertrieben werden, die leiden und schutzlos sind. „Wir wollen auf die Würde eines jeden Menschen hinweisen, auch wenn ihm die Krone vom Kopf geschlagen wird“, meint ein Passant der Mahnwache. Der kleine König als Holzfigur wirkt irgendwie in der bedrohlichen Situation des Krieges wie ein weiteres Mahnmal. Dem Aufruf zu Friedensgebeten in den Gemeinden wird vielerorts nachgekommen: Interreligiös und ökumenisch. „Angesichts des Krieges, den Russland begonnen hat, wollen wir für die Menschen in der Ukraine beten, aber auch für die Menschen in Russland und die Soldaten nicht vergessen“, sagt der evangelisch-lutherische Pfarrer der Matthäusgemeinde in Paderborn, Thomas Walter.

M.K.

 

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