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Gemeinsames Grußwort zum jüdischen Neujahrsfest

29. September 2019

Erstmalig haben in diesem Jahr alle fünf (Erz-) Bistümer in Nordrhein-Westfalen ein gemeinsames Grußwort an die jüdischen Gemeinden zum Neujahrsfest Rosch HaSchana gesendet. Darin wünschen die Bischöfe und christlichen Gemeinden den jüdischen Gläubigen „von Herzen ein gesegnetes, glückliches und gutes neues Jahr 5780“. Das jüdische Neujahrsfest Rosch HaSchana wird am 30. September begangen.

Die Bischöfe drücken in ihrem Grußwort ihre Solidarität mit den Juden in Deutschland aus. Mit Bestürzung nähmen sie wahr, dass sich die gesellschaftliche Stimmung in Deutschland in besorgniserregendem Maße wandle und sich Hass und Feindschaft gegen Juden häufiger in der Öffentlichkeit manifestiere. „Als ChristInnen treten wir dafür ein, dass kein Mensch aufgrund seiner Religion oder seines kulturellen Hintergrundes beleidigt, beschimpft, benachteiligt, ausgegrenzt oder gar verfolgt wird“, heißt es dazu im Grußwort.

Weihbischof Matthias König, zuständig für Aufgaben der Weltkirche in Paderborn, freut sich über das starke gemeinsame Zeichen der fünf (Erz-) Bistümer. „Es ist wichtig, dass wir als Kirche die Gelegenheit nutzen, uns an die Seite der Juden zu stellen und den aktuellen ausgrenzenden Tendenzen zu widersprechen. Sie sind für uns Christen die älteren Geschwister im Bund mit dem lebensschaffenden und befreienden Gott. Dies verbietet jede Ausgrenzung und ruft uns zur Solidarität.“ Weihbischof König erinnert an verschiedene seiner Aufenthalte in Israel, wo auf den Spuren Jesu der jüdische Glaube und die jüdische Tradition lebendig erfahren werden könne. Wichtig sei ihm zudem der jüdisch-christliche Dialog, wie er beispielsweise von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit geführt werde.

Es sei bedeutsam, dass sie sich für die Verständigung zwischen Christen und Juden, den Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus sowie für ein friedliches Zusammenleben der Völker und Religionen einsetzt. Ein Zeichen der Verbundenheit und Solidarität war beispielsweise ein Besuch in der jüdischen Synagoge in Paderborn, bei dem der er eine Gruppe begleiten konnte. Die freundliche Aufnahme und Gastfreundschaft dabei hat die Herzen für ein besseres Verstehen und einen breiten Rückhalt geöffnet. Mit dem jüdischen Neujahrsfest beginnen die wichtigen Feste im Jüdischen Jahr, mit Rosch HaSchana (wörtlich: Kopf des Jahres) beginnt das Jahr 5780 nach jüdischer Zählung. Grußwort…

An Rosch HaSchana erinnern sich Juden an die Schöpfung von Gott und an die Schöpfung Adams. Der Tag heißt auch „Tag des ergreifenden Schofartons“. Nach der Mischna ist der Tag des Schofarblasens der Jahresbeginn. Die Mischna ist die Grundlehre des Talmud. Sie enthält die wichtigsten Überlieferungen des Judentums.

Das Fest dauert zwei Tage, die beide jeweils am Abend beginnen und enden. Am ersten Tag beten Juden mit dem Taschlich-Brauch um die Vergebung der Sünden. Dabei werfen sie kleine Gegenstände oder Brotkrumen ins Wasser und damit symbolisch alle Sünden fort. Dieser Brauch erinnert sie auch an einen Spruch des Propheten Micha. Er sagte: Und in die Tiefen des Meeres wirst du all ihre Sünden werfen. Außerdem bläst ein Rabbiner oder Gemeindeglied das Schofar. Das ist ein Widderhorn. Sein Ton geht durch Mark und Bein und soll die Menschen zur Besinnung und zur Buße rufen. Nach einer zehntägigen Bußzeit folgt der große Fasttag Jom Kippur. In der Bußzeit sollen die Juden aber nicht Trauer zeigen, sondern sich über Gottes Erbarmen freuen. Außerdem sollen sie aufrichtige Reue für schlechte Taten zeigen.

 

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