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Die Online Beratung – jederzeit erreichbar

25. Februar 2019

„Meine Lebensgefährtin sitzt im Gefängnis. Kann ich ihr Geld schicken, damit sie sich etwas zum Essen kaufen kann?“ – „Seit mein Mann im Gefängnis ist, werden unsere Kinder von ihren Freunden geschnitten. Ich weiß nicht mehr weiter!“ Um solche und ähnliche Nöte kümmert sich die Online-Beratung der Caritas. In Deutschland werden pro Jahr knapp 800.000 Personen wegen einer Straftat verurteilt. Davon müssen etwa 100.000 Personen eine Gefängnisstrafe antreten. Unvermittelt sehen sich die Angehörigen von Häftlingen einer Vielzahl von Schwierigkeiten und Problemen im Alltag gegenüber.

Viele schämen sich und haben Angst, dass ihre Nachbarn und Arbeitskolleg(inn)en von der Straffälligkeit erfahren. Nicht selten müssen sie sich mit zusätzlichen, vom inhaftierten Familienmitglied verursachten Problemen auseinandersetzen. Wut und Frust sind oft die Folge. Manche Angehörige geben sich eine Mitschuld an der Situation und suchen nach Fehlern in ihrem eigenen Verhalten. Es gibt nur wenige spezialisierte Beratungsstellen. Daher müssen Angehörige für die Beratung häufig weite Wege in Kauf nehmen, die das ohnehin begrenzte Budget belasten. Wenn darüber hinaus Kinder betreut oder pflegebedürftige Angehörige versorgt werden müssen, ist der Besuch einer Beratungsstelle schwierig. Die Online-Beratung für Angehörige von Straffälligen ist in dieser Situation eine gute Alternative. Als niedrigschwelliges Angebot konzipiert, kann sie anonym, kostenlos und rund um die Uhr genutzt werden.

Für die Online-Beratung von Angehörigen von Straffälligen wurde eine zentrale, virtuelle Beratungsstelle eingerichtet, die alle Beratungsanfragen entgegennimmt. Durch die Angabe der Postleitzahl können Ratsuchende der räumlich nächsten Beratung zugeleitet werden. Auf Wunsch kann der Onlinekontakt auch zu einem persönlichen Gespräch führen. Im Beratungsteam arbeiten knapp dreißig Berater(innen) aus dem ganzen Bundesgebiet.

Online-Beratung

Sie sind für 16 unterschiedliche Straffälligenhilfe-Träger tätig, darunter Einrichtungen des Sozialdienstes katholischer Frauen, des SKM – Katholischer Verband für soziale Dienste in Deutschland und von Caritasverbänden. Unter den Berater(inne)n sind Frauen und Männer, sowohl Haupt- als auch Ehrenamtliche, jüngere und sehr erfahrene Kolleg(inn)en. Zusammen bringen sie einen großen Erfahrungsschatz in der Arbeit mit Straffälligen und deren Angehörigen in die Online-Beratung ein. Alle Berater(innen) wurden jedoch darüber hinaus in eigens konzipierten Schulungen auf ihre Aufgabe vorbereitet.

 

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