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Eckart von Hirschhausen zwei Tage im Knast

12. September 2019

Was bedeutet es, hinter Gittern leben zu müssen? Der Arzt und Fernsehmoderator Dr. Eckart von Hirschhausen erforscht im Gefängnis, welche Menschen man im Leben wirklich braucht – immer mit Kompetenz, Humor und einer großen Portion Gefühl. Wie gelingen Beziehungen und wen brauchen wir im Leben wirklich? Um das herauszufinden, begibt sich Eckart von Hirschhausen an den wohl beziehungsfeindlichsten Ort: Er geht in ein Gefängnis und lässt sich dort einsperren. Zwei Tage lang ist er isoliert von der Welt „da draußen“.

Eckart von Hirschhausen interessiert besonders, wie die Zellen der Inhaftierten aussehen, die über Jahre ihre Strafe absitzen. Florian (rechts) zeigt Bilder seiner Familie. Fotos: WDR/Bilderfest GmbH.

Wen wir wirklich im Leben brauchen

In der Folge „Im Knast“ begibt sich Eckart von Hirschhausen in ein Gefängnis im niedersächsischen Meppen und erfährt, was es bedeutet, hinter Gittern zu leben. Wie hält man alte Beziehungen aufrecht, und was macht das mit Angehörigen und Freunden? In den Gesprächen mit Inhaftierten, Beamten, Pfarrern, Freunden und Angehörigen kommt Eckart von Hirschhausen dem Geheimnis der menschlichen Bedürfnisse und Abgründe, der Süchte und Sehnsüchte näher.

Nicht Teil der freien Gesellschaft

Und er stellt sich selbst einer Erfahrung, die man gerne verdrängt: nicht mehr Teil unser freien Gesellschaft zu sein. Bei seinem Einzug in den Meppener Knast sagt er: „Innerhalb weniger Momente verschwindet mein bisheriges Leben in einer kleinen Kiste und einem Kleidersack. Am Dresscode merkt man: Mit der Welt da draußen habe ich ab jetzt nichts mehr zu tun.“ Kein Handy, kein Internet, und jeder Gang außerhalb der Zelle nur in Begleitung. Er trifft dort Menschen, die in Jahren denken, manche in Jahrzehnten. Viele sind „knasterfahren“, also zum wiederholten Mal inhaftiert. Hirschhausen möchte wissen: wie halten diese „Harten Jungs“ Beziehungen aufrecht? Was bedeutet es, entscheidende Jahre seines Lebens hinter Gittern zu verbringen? Wer hält zu uns, wenn wir uns am Tiefpunkt unseres Lebens befinden? Und wie sieht eine „Kuschelzelle“ von innen aus? In den Gesprächen mit Inhaftierten, Beamten, Pfarrern, Freunden und Angehörigen stellt sich Eckart von Hirschhausen selber einer Erfahrung, die wir gerne verdrängen: nicht mehr Teil unser freien Gesellschaft zu sein.

Wer interessiert sich, wenn es mir schlecht geht?

Parallel zur Eckart von Hirschhausens Knasterfahrung finden die – im wahrsten Sinne – „Außen“ Reporter Niko Wirth und Lisa Weitemeier heraus, warum manche Menschen in Freiheit trotzdem einsam sind und wie man Menschen an sich bindet, die einem am Herzen liegen. In ermutigenden und überraschenden Aktionen mit versteckter Kamerra stellen sie Freundschaften auf die Probe und finden Lösungen wie man die Beziehungen zu den Liebsten ein Leben lang pflegen kann. Eckart von Hirschhausen überträgt seine Erfahrungen aus dem Gefängnis auf den Alltag, denn was ist mit den Menschen, die sich auch ohne Gitterstäbe allein und vergessen fühlen? Was ist überhaupt der Stoff, der uns Menschen miteinander verbindet? Der uns das Gefühl von Geborgenheit, Liebe oder von Freundschaft gibt? Wer hält zu uns, wenn wir uns am Tiefpunkt unseres Lebens befinden? Wie viele Menschen interessieren sich wirklich für einen, wenn es einem schlecht geht?

Eine Produktion der Bilderfest GmbH im Auftrag von WDR (Daniele Jörg) und SWR (Martin Schneider) für Das Erste.

 

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