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Ghalia Volt und Band rockten die JVA Fulda

31. Januar 2020

Zu einem Konzertsaal wurde der Andachtsraum in der Justizvollzugsanstalt Fulda beim Auftritt von Ghalia Volt (Ghalia Vauthier) mit ihrer Band. Mit ihren Songs rockte sie die Zuhörer so sehr, dass sie letztlich tanzend auf den Stühlen standen. Die jährlich unterschiedlichen kulturellen Veranstaltungen im Rahmen von „Theater hinter Gittern“ sind eine bereichernde und sinnvolle Abwechslung im „Knastalltag“.

Schon mit dem ersten Lied hatte die Belgierin, die in Clarkslake, Missouri  beheimatet ist, die Inhaftierten in ihren Bann gezogen. Wenn die Zuhörer ihre Frage „Warum tanzt ihr nicht“ vorerst auch unbeantwortet ließen, so kamen die Beine mit jedem neuen Song immer mehr in Bewegung. Ihrer heißen Rhythmen aus Blues und Rock’n’rolls brachten schließlich den ganzen Körper in Schwingung. Ihre einerseits sanfte und andererseits markige Stimme beeindruckte. Ghalia Volt als auch Steven Douglas Malcolm Jr. streichelten manchmal sanft und zärtlich als auch kantig die Seiten ihrer Gitarren. Während Dean Michael Zucchero am Bass bis auf kurz aufblitzendes Lächeln keine Mine verzog, war Schlagzeuger Lee Andrew Williams Jr. ganz in seinem Element. Seine Mimik passte zu den Schlagstöcken, die manchmal atemberaubend über Trommeln und Becken wirbelten.

Ghalia Volt mit ihrer herausragenden Musikern vermittelten den Flair einer großen Konzertaufführung. So ließ sie unter anderem Songs aus ihrem Album „Mississippi  Blend“ und ihren berühmten Song „Let The Demons Out“ hören. Die Bandmitglieder ließen es sich auch nicht nehmen auf Tuchfühlung zu gehen. So verließ Steven Douglas Malcolm Jr. bei seinem ausdrucksstarken Song und Gitarrensolo die „Bühne“ und zeigte hautnah seine Fingerfertigkeit im Umgang mit den Gitarrenseiten. Noch spontaner war Ghalia Volt, stieg sie doch über die Stühle mitten in die Strafgefangenen, die ihr frenetisch Beifall klatschten.

Langanhaltender stehender Applaus und anerkennende Rufe waren der Lohn für ein herausragendes Konzert. Gut ausgesteuert am Mixer von Lucas Klier hatte sich der elektronische Sound dem Raumvolumen angepasst. Nach zwei Zugaben forderten  die Zuhörer eine dritte, die mit einem Rocksong-Mix erfüllt wurde. Organisiert hatte den einstündigen Auftritt der Songwriterin und Sängerin Markus Stein von der JVA Fulda in Zusammenarbeit mit Peter Gebhard vom Vorstand des Vereins „ Förderung der Bewährungshilfe in Hessen e.V.“

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Zu Beginn des Konzerts hatte Anstaltsleiter Karsten Koudela sowohl die Band als auch die Strafgefangenen und Gäste begrüßt. Er  dankte dem Verein für die Finanzierung des Konzerts. Die jährlich unterschiedlichen kulturellen Veranstaltungen im Rahmen von „Theater hinter Gittern“ seien eine bereichernde und sinnvolle Abwechslung im „Knastalltag“.

Winfried Möller

Nach einigen Jahren Bühnenerfahrung in den USA von New York, Chicago, St. Louis, Memphis, Nashville, über die Seitenstraßen von Mississippi und Louisiana, sieht man das Ergebnis einer ausgereiften „Ghalia“ auf den internationalen Bühnen. Sie erspielte sich in dem Niemandsort für Blues, „Clarksdale“ MS, nach drei Jahren Arbeit alle Festivalplätze: beim Sunflower, Deep Blues und Juke-Joint-Festival. Sie wurde ein beachtetes Mitglied in der St.-Louis-Blues-Society.

 

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