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Erwischt – Filme zu straffällig gewordenen Jugendlichen

28. Januar 2020

Als junger Mensch mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten und mit den strafrechtlichen Konsequenzen konfrontiert zu sein, kann einen prägenden Wendepunkt in einer jungen Biographie bedeuten. Nah am Erleben betroffener Jugendlicher beleuchten die Filme verschiedene soziale, individuelle und strukturelle Ursachen der Straffälligkeit. Im Fokus der Filme der Reihe „Erwischt“ steht die Reflexion der Straftaten und ihrer Konsequenzen durch die Jugendlichen.

Die Filme begleiten die Jugendlichen in die Praxis jugendstrafrechtlicher Maßnahmen mit erzieherischem Anspruch, wie die Verrichtung gemeinnütziger Arbeit oder Trainings zur Selbstkontrolle, und beschreiben deren Wirkungen auf die Betroffenen. In den Interviews geht es auch um die Auseinandersetzung mit den Folgen der eigenen Handlungen für sich und andere, um den Umgang mit Wut, Angst und Aggressionen und die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechtsrolle. Im Vordergrund der Filme stehen betroffene junge Menschen, ihre Geschichten und die Frage, was sie benötigen, um sich aus oftmals erschwerten Startbedingungen zu befreien und sich zu eigenverantwortlich handelnden Menschen zu entwickeln. Im Sinne der Kriminalprävention soll die Filmreihe Jugendliche zur Reflexion ihres Handelns mit den Folgen für Opfer und Täter anregen und sie stärken, Straftaten zu vermeiden.

Im Interview erläutert der Jugendrichter am Amtsgericht Wuppertal, Jörg Sturm, die Besonderheiten des Jugendstrafrechts und erzählt von seiner beruflichen Praxis. Der Sportpädagoge und Vorsitzende der Bildungseinrichtung Paidaia e.V., Ibrahim Ismail, legt seine Sicht auf eine zeitgemäße Sozialarbeit mit benachteiligten Jugendlichen dar. Der Diplom-Pädagoge, Jochen Hahnel, erzählt von Aggressivität bei jungen Menschen, deren Ursachen und Problematiken und spricht über Möglichkeiten der Prävention und des Umgangs.

Viel Palaver und nichts geklärt

Früher ist Marcel auf jeden Konflikt eingegangen und hat sich nachts heimlich aus dem Haus geschlichen, um Joints zu rauchen. Nun muss er nicht nur mit den Konsequenzen des Schuleschwänzens leben. Durch ein Training zur Selbstkontrolle übt er für den Ernstfall und lernt, mit Aggressionen und Konflikten umzugehen.

Klassenclowns

Jeremias, Alperen und Michael stehen kurz vor ihrem Schulabschluss. Die letzten Jahre auf der Förderschule waren von kleineren Delikten, Aggressionen und einer gleichgültigen Lebenseinstellung geprägt. Mit ihrer wachsenden Eigenverantwortung ändert sich das jedoch. Die drei finden unterschiedliche Wege, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und ein unabhängiges Leben zu beginnen.


Eine Sache der Einstellung

Maxim und Jil leben in einer Wohngruppe auf dem Halfeshof. Für Jil ist klar, dass er nichts mehr mit der Polizei zu tun haben will, doch die Konsequenzen vom Diebstahl der Gruppenkasse sind für ihn immer noch spürbar. Nicht nur die Bewährung hilft ihm dabei, sein Verhalten unter Kontrolle zu kriegen. Maxim reagiert durch seine Mobbingerfahrungen häufig unkontrolliert und aggressiv und sammelte so Vorstrafen. Auch wenn Maxim schon viel erleben musste, ist er dankbar für jede Hilfe.

Ich bau’ keinen Scheiß mehr

Laura und Toprak müssen Sozialstunden machen. Laura hat wenig Lust, weiß aber, dass es nötig ist, damit sie ihr Ziel, die Schule zu beenden, erreichen kann. Sie hat begonnen Verantwortung für sich und ihre Straftaten zu übernehmen. Topraks Selbstwertgefühl ist durch rassistische Erfahrungen verletzt. Er bezeichnet seine Diebstähle weniger als kriminell, sondern eher als Sucht nach einem Nervenkitzel in einem tristen Alltag.


Dein Lieblingsessen gibt es hier sowieso nicht

Pascal muss nach einem handgreiflichen Streit zum zweiten Mal in den Jugendarrest. Dieses Mal für vier Wochen. Er berichtet von seiner Lebenssituation, den Entscheidungen seiner Vergangenheit und was er zukünftig vorhat. Mit einer Kamera dokumentiert er selbst seinen Alltag im Arrest und gewährt Einblicke in sein vom Freiheitsentzug geprägtes Gefühlsleben.

Schnelles Geld

Junus und Murat sind seit über zwei Jahren in der JVA Wuppertal Ronsdorf inhaftiert. Sie berichten von ihrem Alltag und den Besonderheiten des Lebens in der JVA. Im Interview gehen sie der Frage nach: Wie ist es so weit gekommen?

Filme können über das Medienprojekt Wuppertal ausgeliehen + erworben werden.

 

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