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Comundo als Organisation neu aufgestellt

26. August 2019

Norbert Nikolai ist in der Gefängnisseelsorge im Männergefängnis „San Juan de Lurigancho“ in Lima tätig. Foto: Adveniat.

Die zwei führenden Organisationen der Personellen Entwicklungszusammenarbeit fusionieren und bauen ihre Arbeit aus. Die Fachleute von COMUNDO und INTERTEAM werden sich künftig mit vereinten Kräften zugunsten Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen im Globalen Süden einsetzen. Die beiden in Luzern ansässigen Organisationen der Personellen Entwicklungszusammenarbeit fusionieren und treten ab Beginn 2020 gemeinsam unter dem Namen COMUNDO auf. Die Kontaktstelle für deutsche Fachpersonen im baden-württembergischen Rottweil wird zum 1. November aufgelöst.

INTERTEAM wird neben den beiden Trägervereinen „Bethlehem Mission Immensee (BMI)“ und „Inter-Agire“ neu eine weitere Trägerorganisation von COMUNDO. Mit dem Zusammenschluss werden für die neue, vereinte Organisation der Entwicklungszusammenarbeit mehr als hundert  Fachleute in den Einsatzländern im Einsatz stehen. Die erfahrenen Berufsleute unterstützen mit ihrem Know-how eine Vielzahl von lokalen Partnerorganisationen vor Ort in Ländern Lateinamerikas (Nicaragua, Kolumbien, Peru, Bolivien), Afrikas (Namibia, Kenia, Sambia) und Asiens (Philippinen). Damit wird COMUNDO gemeinsam mit INTERTEAM die grösste Organisation der Personellen Entwicklungszusammenarbeit in der Schweiz und die führende Ansprechstelle für Berufsleute, die einen solidarischen Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit leisten möchten.

Die Kontaktstelle Comundo wird im baden-württembergischen Rottweil Ende Oktober 2019 aufgelöst.

Zwei Organisationen werden zu einer

„Wir freuen uns, gemeinsam ein neues Kapitel in der Entwicklungszusammenarbeit aufzuschlagen. In der heutigen Zeit ist es  unerlässlich, die Kräfte zu bündeln. Und im Falle von INTERTEAM und COMUNDO auch überaus sinnvoll, da die beiden  Organisationen gleiche Wurzeln haben, dieselben Werte vertreten und gleiche Ziele verfolgen“, sagt der COMUNDO-Präsident Dr. Beat Dietschy. Geert van Dok, Experte für Entwicklungspolitik und Präsident von INTERTEAM: „Mit dem Zusammenschluss können nicht nur Ressourcen effizienter genutzt werden. Auch unsere Wirkung in den Einsatzländern können wir merklich erhöhen. Und darum geht es letztlich. Damit handeln wir im Sinne unserer SpenderInnen und zugunsten benachteiligter Menschen in unseren Partnerländern.“

Gründe des Zusammenschlusses liegen einerseits in der effektiveren Armutsbekämpfung im Globalen Süden; die vereinten Kräfte erlauben mehr Einsätze von spezialisierten Berufsleuten. Andererseits können bei der Rekrutierung und Ausbildung und der Einsatzbegleitung vor Ort Synergien genutzt werden. Dies erhöht die Effizienz der Organisationstätigkeit, nicht zuletzt durch eine zusätzliche Minderung der Administrationskosten. Gesamthaft werden sich ab 2020 rund 110 Fachleute im Einsatz befinden; in der Schweiz ist die neue Organisation national präsent mit drei Geschäftsstellen in Luzern, Bellinzona und Fribourg.

Die Stelle in Deutschland wird aufgelöst

Die Kontaktstelle für Interessierte in Deutschland, die es nunmehr seit fast 25 Jahren im baden-württembergischen Rottweil gibt, wird Ende Oktober 2019 aufgelöst. Angelika Hartmann war über 24 Jahre für die Fachpersonengewinnung in Deutschland verantwortlich und hat die Stelle mit aufgebaut. Ihre Aufgabe war, deutsche Fachkräfte in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) in Köln zu vermitteln. So sind und waren auch Stellen in der Gefängnisarbeit in Lima/Peru und Bogota/Kolumbien mit Fachpersonen in der Entwicklungszusammenarbeit besetzt worden. Der Trägerverein „Bethlehem Mission Immensee e.V.“ bleibt in Deutschland bestehen. Die weitere Personalgewinnung von deutschen Fachpersonen wird ab November 2019 an eine Schweizer Kollegin in Luzern übergeben.

Die neue Organisation COMUNDO richtet ihr Engagement im Rahmen der Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO (Agenda 2030) einerseits an den dringenden Bedürfnissen von benachteiligten Menschen in den Einsatzländern aus; dabei baut COMUNDO weiterhin auf das Wirkungs-Erfolgsmodell der Personellen Entwicklungszusammenarbeit. Verstärkt im Fokus stehen jene Menschen, welche die Unterstützung am meisten benötigen: Kinder, Jugendliche und ältere Menschen. In den einzelnen Landesprogrammen richtet die Organisation ihr Augenmerk auf die Wirkungsfelder Bildung, Gesundheit, Ernährung & Einkommen, Menschenrechte & Demokratie sowie Klima & Umwelt.

 

 

1 Rückmeldung

  1. Möhring sagt:

    Den Artikel über die Fusion der beiden Organisationen habe ich gelesen. Was ich dem Artikel nicht entnehmen kann ist, wie weiter Fachkräfte aus Deutschland vermittelt werden können und ob überhaupt noch. Die offenen Stellen von Interteam richten sich, soweit ich alles richtig gelesen habe, an Schweizer Bürger. Das wirft nun in mir die Frage auf, wie mit einer deutschen Bewerbung für die Entwicklungszusammenarbeit verfahren wird? Hat man weiterhin gute Chancen, auch wenn ich für eine ausgeschriebene Stelle Mitbewerber aus der Schweiz habe? Wie ist die geplante Vorgehensweise in der Vermittlung deutscher Staatsbürger, auch in Hinsicht auf die Stellen die Interteam ausschreibt?

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