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Anteilnahme aus verschiedenen Kulturen und Religionen

26. Juni 2021

Zum Gedenken an die Opfer der Messerattacke vom Freitag, 25. Juni 2021 versammeln sich zahlreiche Menschen mit der Gemeinschaft Sant’Egidio am Tatort des Barbarossaplatzes in Würzburg. Besonders viele Neueuropäer aus verschiedenen Kulturen und Religionen bringen ihre Anteilnahme zum Ausdruck und legen Blumen nieder als Zeichen der Ablehnung jeglicher Form von Gewalt und des Einsatzes für eine Kultur des Zusammenlebens.

Gedenken von Sant’Egidio an die Opfer des Angriffs in Würzburg.

Anschließend gedenkt die Gemeinschaft beim Abendgebet in der Marienkapelle den Opfern des Anschlags und betet für ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft. Viele Neueuropäer fühlen sich verunsichert angesichts von feindseligen Stimmen. Die Gemeinschaft ruft zur Stärkung des friedlichen Zusammenlebens der Kulturen und Religionen auf und setzt sich seit Jahren durch Sprachkurse und die Bewegung „Menschen des Friedens“ dafür ein. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, äußert auf Twitter seine Erschütterung. Er sei sprachlos angesichts der sinnlosen Gewalt. „Als Religionen und Gesellschaft sind wir aufgefordert, dagegen aufzustehen“, so der Limburger Bischof.

Das Gefängnis, eine durch und durch geschlossene Welt, ist für die Gemeinschaft Sant’Egidio ebenso ein Auftrag. Sie tun dies, weil es im Evangelium grundgelegt ist. Jesus selbst erkennt sich im Gefangenen: „Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen“ (Mt 25,35-36). Angesichts der menschenverachtenden Aktion fällt es schwer, den Täter und die biblische Botschaft zusammen zu bringen. Doch ein ebenso gearteter Gegenhass ist keine Lösung. Worte zu finden ist angesichts der Toten und Verletzten kaum möglich. Erschüttert denken wir an die Angehörigen und an die Menschen, die um ihr Leben kämpfen.

Der Festgenommene ist nach Angaben der Polizei somalischer Staatsangehöriger, der in einer Obdachlosenunterkunft in Würzburg wohnt. Am Freitag hat dieser in einem Kaufhaus der Innenstadt mit einem Messer wahllos auf drei Frauen und weiteren Personen eingestochen. Er sei in der jüngsten Vergangenheit unter anderem wegen eines Angriffs auf Mitbewohner aufgefallen, sagte der Bamberger Generalstaatsanwalt Wolfgang Gründler. Vorübergehend befand er sich demnach in einer psychiatrischen Anstalt. Der 24 jährige Somalier lebe seit 2015 in Deutschland und genießt im Rahmen eines Asylverfahrens subsidiären Schutz. Der Täter befindet sich nun in Untersuchungshaft in der zuständigen Justizvollzugsanstalt.

 

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