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Kampagne „Gefangene befreien in Afrika“

17. Dezember 2018

In der Mehrzahl der Fälle landet man in afrikanischen Ländern im Gefängnis für “kleinste” Vergehen: kleine Diebstähle wie der Diebstahl eines Apfels, einer Stange Seife oder von zwei Hühnern. Für diese kleinen Diebstähle bekommt man oft sehr lange Strafen. Wenn einer dieser armen Gefangenen – sie sind arm, weil nur Arme solche Vergehen begehen – die Justizkosten oder seine Geldstrafe nicht zahlen kann, läuft er Gefahr, jahrelang im Gefängnis zu bleiben.

In vielen afrikanischen Gefängnissen ist das Leben besonders hart: Oft gibt es kein Wasser, in den Zellen ist die Luft sehr stickig und es mangelt an elektrischem Licht. Man schläft auf dem Boden, im Lehm; manchmal gibt es nicht einmal genug Platz, dass sich alle gleichzeitig hinlegen können. Die hygienischen Bedingungen sind sehr schlecht; manchmal gibt es nur eine Latrine für mehr als 1000 Gefangene. Ärzte sind keine vorhanden, Epidemien bereiten sich schnell aus und viele sterben auf diese Weise, ohne behandelt zu werden.

Krankheiten und Medikamente

Im Gefängnis kann man leicht auch an schweren Krankheiten erkranken und es gibt das Risiko, daran zu sterben. Bronchopneumonie, Malaria, Tuberkulose, Cholera und andere Darmkrankheiten brechen bei Personen aus, die sowieso schon durch Armut leidgeprüft sind und die durch die Inhaftierung noch mehr geschwächt sind. In den Krankenabteilungen – wenn es überhaupt welche gibt – fehlt es an Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten. In einigen Situationen ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben sehr hoch. Auf diese Weise wird die Inhaftierung manchmal zu einer Art Todesstrafe, zu der man jedoch nicht verurteilt wurde.

Essen und Bezahlung

Das Essen, das in vielen afrikanischen Ländern aufgrund der Armut sowieso schon Mangelware ist, ist in den Gefängnissen oft gar nicht vorhanden, so dass es auch vorkommt, dass Gefangene verhungern. Ein großer Teil der Gefangenen ist nicht in der Lage, einen Anwalt zu bezahlen. So bleiben sie in Untersuchungshaft und warten auf eine Verhandlung, die nie beginnt. Andere bleiben im Gefängnis, auch wenn sie ihre Strafe schon beendet haben, weil sie kein Geld haben, um die Gebühr zu bezahlen, die in vielen Ländern für die Entlassung vorgesehen ist. In vielen afrikanischen Gefängnissen besteht nämlich die Strafe aus zwei Teilen: einer freiheitsentziehenden Maßnahme und einer Geldstrafe. Um frei zu kommen, muss man einen bestimmten Betrag bezahlen, der auch die Erstattung der Justizkosten beinhaltet. Wer nicht zahlen kann, bleibt länger im Gefängnis.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio

Die Gemeinschaften von Sant’Egidio in Afrika engagieren sich ehrenamtlich in 104 Gefängnissen von 16 Ländern. Ihre Anwesenheit verteilt sich über den ganzen Kontinent. Dabei werden sowohl große Haftzentren, in denen teilweise sogar Todeskandidaten untergebracht sind, wie auch kleine Gefängnisse in ländlichen Gegenden betreut. Die Hilfe der Gemeinschaft Sant’Egidio erreicht mehrere 10.000 afrikanische Gefangene und gibt ihnen grundlegende Hilfsgüter wie Essen und Kleidung oder bezahlt für sie die Entlassungsgebühr. Wir wenden uns an Sie mit der Bitte, uns zu helfen, dieses Projekt weiterzuverbreiten und mit uns für diesen Traum von einem besseren Leben in den Gefängnissen Afrikas zu arbeiten.

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