|
Newsletter Gefängnisseelsorge
|
08. März 2022
|
|
|
|
was letztlich niemand für möglich gehalten hat, ist seit dem 24. Februar brutale Realität: Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat in Europa ein Land ein anderes trotz Völkerrecht und Verträgen überfallen und will es militärisch in die Knie zwingen. Ein Gefangener fragt mich: "Was halten Sie von diesem Krieg?" Ich zucke zusammen. Erschüttert, wütend und fassungslos bin ich angesichts des Leids und der fadenscheinigen Begründung Putin´s zu diesem Krieg.
|
|
|
|
Beeindruckend die Solidaritätsbekundungen auf den Demonstrationen, blau-gelbe Fahnen an Gotteshäusern und Behörden und die Hilfsbereitschaft durch Sachspenden und die Aufnahme von Vertriebenen. Dadurch kann man den Krieg nicht stoppen. "Man müsste einfach reinhauen" führt mein Gesprächspartner im Knast aus. Wenn das mal so einfach wäre...
|
Gewalt erzeugt Gegengewalt. Wenn es aber anders nicht geht? Für viele der Inhaftierten ist das der Weg Konflikte zu "lösen". Die Würde eines jeden Menschen ist zu wahren und zu achten. Worte und Taten zu finden, dass das Leid nicht das letzte Wort hat, ist Auftrag und Herausforderung zugleich.
|
Hilft nur noch beten? Friedensgebete bleiben sicher nicht ohne Wirkung. Ebenso hoffe ich auf die Menschen in Russland, die den Machthaber nicht weiter unterstützen wollen.
|
Michael King
Redaktion AndersOrt + Website
|
Gefängnisseelsorger Jugendvollzug JVA Herford
|
|
|
|
Das Leid hat nicht das letzte Wort
|
|
|
|
Kann wirklich Frieden sein, wenn der Weg dahin unfriedlich ist?
|
Bruder Paulus Terwitte ist Guardian des Kapuzinerklosters Liebfrauen in Frankfurt am Main und Leiter des dortigen Franziskustreffs. In zahlreichen Kolumnen bezieht Bruder Paulus Stellung zu Fragen der Ethik in Gesellschaft und Wirtschaft. In Vorträgen im Raum der Wirtschaft, mit der Mitarbeit im Frankfurter Zukunftsrat und in Seminaren für Führungskräfte gibt er die Botschaft des christlichen Glaubens weiter und verbindet sie …
|
|
|
|
|
Wo coole Männer heulen: Neuer Gefängnisseelsorger
|
Stephan Kern ist der neue evangelische Seelsorger in der nordrhein-westfälischen Justizvollzugsanstalt Geldern. Am Sonntag wird er offiziell in sein Amt eingeführt. Wie der 55-Jährige Häftlingen begegnet und warum er sich wie in einer Parallelwelt fühlt? Für Stephan Kern war und ist es ein Traumberuf: Pfarrer. Der 55-Jährige ist seit dem 15. November evangelischer Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Geldern (JVA). Der …
|
|
|
|
|
Sich verkaufen für eine andere Freiheit?
|
Ein Zug in Syrien. Sam (Yahya Mahayni) legt den Arm um seine Geliebte Abeer (Dea Liane). Nein, doch nicht in der Öffentlichkeit, protestiert die junge Frau. Sie kommt aus besserem Haus, soll einen Diplomaten heiraten und nach Brüssel gehen. Ihr Geliebter dagegen ist ein armer Schlucker. Sam reagiert sauer, die Freundin beruhigt ihn mit lang ersehnten Worten: „Ich liebe dich“. …
|
|
|
|
|
Keine Legitimierung des Krieges durch religiöse Akteure
|
👓 International, Interreligiös
|
„Es darf keine offene oder indirekte Legitimierung des Krieges durch religiöse Akteure geben“, sagt mit großer Sorge der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Feige des Bistums Magdeburg. Zum schonungslosen Krieg Russlands in der Ukraine und die humanitäre Katastrophe findet Feige deutliche Worte. „Ich bete für alle Menschen, die vertrieben, bedroht, verängstigt und auf der Flucht sind, …
|
|
|
|
|
Wie Worte für Menschen weiter wirken können
|
Eine Frau schreibt Petrus Ceelen aus der Psychiatrie, dass ein Satz aus seinem Buch sie vom Suizid abgehalten habe. Kaum zu glauben, dass ein paar Worte einem Menschen das Leben retten können. Ein gutes Wort wirkt wie Balsam. Manche Worte sind Gift. Wie Worte weiterwirken, davon erzählen Weggefährten, Frauen und Männer in verschiedensten Lebenslagen und Menschen hinter Gittern. Ganz persönliche …
|
|
|
|
|
Einmal "der King sein", das wäre eine tolle Sache
|
Ein kleiner König ist im Knast angekommen. Es ist eine Holzfigur, die von Ralf Knoblauch in Bonn gefertigt wurde. Er arbeitet als Diakon und fertigt in seiner Werkstatt aus alten Holzbalken würdevolle Figuren mit goldener Krone. Es sind einfache Figuren mit Smily und geschlossenen Augen. "Die hat was...", sagt ein jugendlicher Inhaftierter, als er die Figur zum ersten Mal sieht. …
|
|
|
|
|
Gefangenschaft und Krieg in der Ukraine erschüttert
|
Der Angriff Russlands auf die Ukraine erschüttert alle. Auf Linkedin, Twitter und Youtube äußern sich das diakonische Musikprojekt „Divine Concern“ (Göttliche Betroffenheit) der Gefängnisseelsorge im Bistum Fulda. Das ökumenische Musik-Projekt Divine Concern von den ehrenamtlichen Musikern Tilo Zschorn, Addi Haas und Diakon Dr. Meins Coetsier sind für den Frieden, für Freiheit und Einigkeit zwischen den Völkern, so berichten die Musiker: …
|
|
|
|
|
Wirklichkeit: Das Leid hat nicht das letzte Wort...
|
Menschen, die noch den zweiten Weltkrieg erlebt haben, erfahren nun mit den Nachrichten und Bildern aus der Ukraine die Wiederkehr alter Ängste. Bombenalarm, Nächte in den Kellern, das Sterben der Angehörigen, Flucht und Vertreibung. Für uns andere, später Geborene, erscheint dieser Krieg in Europa unwirklich, als eine Fern-seh-sendung, und doch jetzt bedrohlich nah. Da stellt sich Fassungslosigkeit ein und vielleicht …
|
|
|
|
|
Solidarität mit der Ukraine an vielen Orten
|
An vielen Orten treffen sich Menschen in den Innenstädten, um Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. So auch in Paderborn vor dem Rathausplatz. Der Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine löst Betroffenheit und Unverständnis aus. „Ein schrecklicher Tag. Der Krieg ist in Europa zurück. Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und gegen die demokratische Friedensordnung“, sagt der Kreisgeschäftsführer der …
|
|
|
|
|
Auf Anfang: 28 Jahre lang saß Michael Scholly wegen Mordes
|
Im Jahr 1991 wurde Michael Scholly zu einer lebenslange Freiheitsstrafe verurteilt. Die ersten 13 Jahre seiner Haftzeit verbrachte er in der Justizvollzugsanstalt Werl. Im Jahr 2004 wurde er in die JVA Schwerte verlegt. Hier begann auch eine Geschichte mit ihm und dem dortigen Gefängnisseelsorger. Der Seelsorger Dirk Harms begleitete ihn engmaschig bei seiner Entwicklung von einem verschlossenen und stotternden Sonderling …
|
|
|
|
|
Seit 23 Jahren ein offenes Ohr für Strafgefangene
|
Eigentlich hatte er „nicht vorgehabt, so lange zu bleiben“. Aber manchmal kommt es im Leben eben anders als geplant, und so arbeitet Hubertus Mayer bereits seit fast 23 Jahren als katholischer Seelsorger in der Justizvollzuganstalt Heilbronn. Zuvor hat der 59-Jährige in der Fachschule für Sozialpädagogik in Ludwigsburg Religion unterrichtet. Und dort auch seinen Vorgänger kennengelernt, der ihm von seiner Arbeit …
|
|
|
|
|
Das Labyrinth im Innenhof der Heilbronner JVA
|
Das Labyrinth im Innenhof der Heilbronner Justizvollzugsanstalt (JVA) in Baden-Württemberg hat einen Durchmesser von 16 Meter. Die Strecke vom Eingang bis zur Mitte und wieder zurück beträgt rund 150 Meter. Dass der Innenhof eines Gefängnisses nicht unbedingt eine graue Asphaltwüste sein muss, dafür ist die Heilbronner Justizvollzugsanstalt ein gutes Beispiel: Als im September 2016 im Rahmen des Umbaus der neue …
|
|
|
|
|
Ukraine ist Opfer einer Aggression seines größeren Nachbarn
|
Anlässlich der Ausweitung und Eskalation der Russland-Ukraine-Krise nimmt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, Stellung zu den besorgniserregenden Entwicklungen. Er bezeichnet die gegenwärtigen Lage als Angriff auf die Ukraine. "Die Ukraine ist das Opfer einer Aggression seines größeren Nachbarn, der die Sphäre seiner Herrschaft ausweiten will", so Bätzing deutlich. Er appelliert an die Partner der Ukraine, eine …
|
|
|
|
|
So nahe ist Liebe und Hass beieinander
|
„Hass jeglicher Art ist Fessel. Freiheit, wirkliche Freiheit ist… die Freiheit zu lieben.“ So schrieb der britisch-jüdische Schriftsteller und frühe Hitlergegner Victor Gollancz. Tatsächlich fesselt der Hass sowohl in der Fixierung des Anderen als den zu verachtenden Gegner, als auch im eigenen Festhalten an eben dieser Gegenwehr; im Hass muss ich den anderen bekämpfen. Vielleicht ist es diese Fesselung, die, …
|
|
|
|
|
Pastoralreferentin veröffentlicht Buch: Mit meiner Königin
|
Priesterin werden konnte sie nicht. Doch Katharina Barth-Duran ist in der katholischen Kirche geblieben. Jetzt legt der Herder-Verlag den spirituellen Begleiter der aus der Stadt Schwaigern am Nordrand des Schwarzwaldes kommenden Pastoralreferentin für die Fastenzeit vor. Katharina Barth-Duran geht es um die Frage, wie man in Beziehung zu Jesus im eigenen Innern kommt. Ihre würdevolle Königin könnte auch Jesus sein …
|
|
|
|
|
💬 Ihre/Deine Meinung
Die Inhalte dieses Newsletters und der Website spiegeln eine Fülle von Meinungen und Haltungen wieder. Dafür sind die jeweiligen AutorInnen verantwortlich.
|
Gerne können Sie / kannst Du zu den Artikeln ein eigenen Kommentar verfassen oder Kontakt zu uns aufnehmen. Das jeweilige Kommentarfeld findet man auf jeder Beitragsseite im unteren Bereich.
|
|
|
|
|
📆 Veranstaltungen
|
|
|
|
|
|
|
|
|